„El Licenciado Vidriera“: Komplexer Gegenstand Fortgesetzter Literaturwissenschaftlicher Debatte
Inhalt Seite
1. Einleitung, Forschungsüberblick .. .. .. .. .. .. 02
2. Historische Einordnung .. .. .. .. .. .. .. 03
3. „El licenciado vidriera“: Inhalt und Struktur .. .. .. .. .. 03
3.1 Inhalt (historia) .. .. .. .. .. .. .. .. 03
3.2 Struktur/Handlungsschema/Motivierung (discurso) .. .. .. 05
3.3.1 Kommunikationssituation.. .. .. .. .. 05
3.3.2 Motivierung und Handlungsschema .. .. .. .. 05
4. Die Schwierigkeit des Texts .. .. .. .. .. .. 07
4.1 Das Leitthema .. .. .. .. .. .. .. .. 07
4.2 Das Exemplum .. .. .. .. .. .. .. .. 08
5. Streitfelder der Interpretation .. .. .. .. .. .. 09
5.1 Zusammenhang der Novelle .. .. .. .. .. .. 09
5.2 Die Verrücktheit .. .. .. .... .. .. 11
5.3 Kontinuität oder Bruch des Protagonisten .. .. .. .. 12
6. Resümee .. .. .. .. .. .. .. .. .. 13
7. Bibliographie .. .. .. .. .. .. .. .. 14
1. Einleitung und Forschungsüberblick
„El licenciado vidriera“ ist eine von 12 Novellen der Sammlung „Novelas ejemplares“ von Miguel de Cervantes Saavedra, erstmals veröffentlicht 1613. Sie ist so vielschichtig unddermaßen umstritten, dass die Auseinandersetzung mit ihr eine „Herausforderung“ darstellt und sie selbst innerhalb des Korpus eine besondere Stellung einnimmt. Ihrem Status innerhalb der Literaturwissenschaft widmet sich diese Arbeit.
Die Erzählung beschreibt auf zwar chronologische, aber auch sprunghafte Art Geschehnisse aus dem Leben des jungen Tomás Rodaja und berichtet von seiner Entwicklung,seinem Wahn und seinem Tod. Als Diener kommt er nach Salamanca, macht dort dann allerdings Karriere an der Universität. Angetrieben von dem Willen, Ruhm und Ehre zu erringen, führt er einen unnatürlichen Lebenswandel. Nach einer Vergiftung verfällt er dem Wahn: Er glaubt, er sei aus Glas. In diesem Zustand wird er zu einem öffentlichen Ereignis, doch nach seiner Heilung findet er kein Gehör mehr undstirbt tragisch.
Die vorgelegte Arbeit verfolgt ein doppeltes Ziel: In einem ersten Teil wird die Novelle auf Inhalt (historia) und Struktur (discurso) untersucht. In einem zweiten Teil werden anhand ausgewählter Meinungen aus der „Novelas“-Forschung das Diskussionspotential und die Komplexität des „Licenciado Vidriera“ deutlich gemacht. Dazu werden die großen Streitfelder der Interpretationdurchleuchtet und die Uneinheitlichkeit in den jeweiligen Meinungen herausgearbeitet.
Aufgrund der Zielrichtung der Arbeit, die einen Einblick in die Debatten um „El licenciado vidriera“ liefert, wird hier nur kurz der Forschungsstand angesprochen. Die Forschung zu eben dieser Novelle ist besonders umfangreich. Dies liegt daran, dass sie von den „Novelas ejemplares“ den wahrscheinlich größtenInterpretationsspielraum zulässt, aber auch auf eine besondere Art und Weise aufgebaut bzw. zusammengefügt ist. Diese etwas seltsame Struktur der Novelle ist ein heftig diskutierter Gegenstand in der Wissenschaft, genau wie die Person des Tomás. Jeder Autor muss sich der Erzählung über diese zwei Parameter nähern, auch wenn Untersuchungen der letzten zehn Jahre eher spezielle Felder bearbeiten. Dochgerade besagte „Groß-Debatten“ bieten Anlass zu wissenschaftlichem Streit (vgl. Kap. 4 und 5). Zu den „kanonischen“ Autoren wie Ruth El Saffar, Joseph Ricapito und Alban Forcione gesellen sich hier auch jüngere Schriften, von denen besonders der Artikel von Andreas Gelz zu erwähnen ist. Dieser bietet neben einer sauberen Analyse auch eine hervorragende, kritische Darstellung der jüngerenForschung.
2. Historische Einordnung
In gebotener Kürze soll an dieser Stelle auf eine historische Sicht zum Thema eingegangen werden. Joseph Ricapito und Consuelo García Gallarín setzen sich mit der Historizität der Novelle auseinander. Ihre Ausführungen helfen, den Horizont des hier Diskutierten zu erweitern. Zunächst einmal sei Literatur grundsätzlich vom Leben inspiriert, also von „history“...
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