Guatemala Mikrofinance

Nach dem Frühstück verabschieden wir uns und machen uns auf den Weg nach Sololá, in der Nähe des Atitlán See. Auf unserem Weg begegnen wir immer wieder einem Namen: Agatha, der tropische Wirbelsturm,der Guatemala im Mai 2010 verheerende Regenfälle bescherte. Straßen wurden unterspült oder durch Erdrutsche blockiert, Brücken weggeschwemmt und tausende Häuser zerstört. Über 200 Menschen fanden denTod. Die Auswirkungen sind bis heute vielerorts noch zu sehen – an manchen Stellen auch auf unserer Straße, wenn der Fahrer zwischen Schutthaufen und Wasserrinnen eine befahrbare Spur finden muss.Marta Odoñes ist Weberin und Kundin von ADIGUA

Angekommen in Sololá erwartet uns bei unserem Projektpartner, der Mikrofinanzinstitution ADIGUA, ein herzlicher Empfang. Ein ganzes Komitee ausMitarbeiterInnen und ein kleiner Marktstand mit Produkten einiger MikrofinanzkundInnen erwarten uns. Beim Rundgang über den „Minimarkt“ und dem Treffen mit den MitarbeiterInnen erfahren wir viel über dieWeiterbildungsprojekte, die ADIGUA seinen KundInnen anbietet. Dazu gehören Kurse zum Umgang mit Finanzen ebenso wie praktische Kurse für die Herstellung von Nahrungsmitteln und Haushaltswaren für denVerkauf.

Am Nachmittag besuchen wir zwei Mikrofinanzkunden in ihren Dörfern, beide sind Schreiner. Don Manuel Jaminez war einer der ersten Kunden von ADISA. Er hat mit Hilfe von mehreren Kreditenseine Werkstatt ausgebaut. Er zeigt uns erst seinen Handhobel, den er früher benutzt hat, dann die elektrischen Geräte, mit denen er heute in zwei Werkstätten Schränke für den Export nach Mexikoproduziert. Er beschäftigt inzwischen sieben Mitarbeiter.
ADIGUA, Manuel Jaminez

Manuel Jaminez in seiner Schreinerwerkstatt

Die Arbeit ernährt seine Familie mit sechs Kindern, die bis auf die Jüngstealle noch zur Schule gehen. Wir fragen ihn, was er sich für seine Kinder wünscht. „Mir ist es gleich, ob sie eine höhere Schule besuchen oder bei mir arbeiten. Das wichigste ist, dass sie eine...