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VW oder Toyota? Der deutsch-japanische Wettlauf um den Spitzenplatz in der Autobranche.
Das Jahr 2018 ist für Martin Winterkorn ein wichtiges Datum. Bis dahin will der Vorstandsvorsitzende des VW-Konzerns seine Firma zum größten Automobilhersteller der Welt gemacht haben. Zwar präsentiert das deutsche Vorzeigeunternehmen seit Jahren so gute Bilanz- undAbsatzzahlen, dass dieser lange Marsch für viele nur noch wie ein Spaziergang wirkt. Doch auch wenn der Konzern 2011 zum ersten Mal mehr als acht Millionen Fahrzeuge ausgeliefert hat, ist das Ziel noch weit. Und Winterkorn ist schließlich nicht alleine. Denn zum einen ist da der US-Konzern General Motors (GM), der 2011 wieder neun Millionen Autos auf die Straße brachte. Zum anderen ist da Toyota, mit knappacht Millionen Fahrzeugen im Jahr der größte unter den japanischen Automobilherstellern, der in der Schwächephase von GM schon einmal kurz auf Platz eins gelegen hat. Weil aber niemand ernsthaft daran glaubt, dass sich die Amerikaner langfristig auf dem ersten Platz halten können und den Koreanern (noch) keiner den Durchmarsch bis ganz nach oben zutraut, läuft es fürs Erste wohl auf ein Rennenzwischen VW und Toyota hinaus. Aber was sind die Stärken der beiden Rivalen? Wo liegen ihre Schwächen? Und wer wird am Ende die Nase vorn haben? Um das zu verstehen, muss man etwas tiefer blicken als nur in die Bilanzen.
Zum Beispiel in die Produktion: Hier war Toyota über Jahrzehnte das Vorbild für die gesamte Branche. Kein Hersteller hat seine Autos effizienter montiert als die Japaner, keiner wardabei gründlicher, schneller und flexibler. Weltweit haben die Fabrikdirektoren neidvoll nach Japan geschaut und dabei viel gelernt: In jeder Autofabrik steckt längst auch ein Stück japanisches Organisationstalent. Auch VW-Chef Winterkorn hat den Toyota-Trend lange Jahre gelobt. Doch jetzt haben die NIEDERSACHSEN einen mindestens genauso cleveren Weg gefunden und stehen plötzlich im Brennpunkt desInteresses. Ihre modulare Baukastenstrategie ist es, auf die alle anderen Hersteller mit Anerkennung blicken. Künftig gibt es nur noch drei so genannte Baukästen, aus denen alle Fahrzeuge des VW-Konzerns vom kleinen Skoda Citigo bis zur Luxuslimousine Bentley Continental zusammengefügt werden. Weil die Stückzahlen für einzelne Bauteile damit riesig werden, die Entwicklungszeiten schrumpfen und dieWerke noch flexibler sind, rechnen Branchenkenner pro Modell mit Kosteneinsparungen von bis zu 20 Prozent. Das könnte für VW zum entscheidenden Vorteil werden.
Im Wettstreit um die besten Konzepte
Ganz unterschiedlich ist die globale Strategie der beiden Hersteller: In der Heimat sind VW und Toyota jeweils die Marktführer. Doch im Rest der Welt setzen sie unterschiedliche Schwerpunkte. Toyotaetwa ist traditionell der stärkste Importeur auf dem US-Markt, während Volkswagen dort gerade erst ein neues, allerdings sehr vielversprechendes Wachstumsprogramm gestartet hat. Solange die Amerikaner die Lust am AUTO verlorenen hatten, war das eine Schwäche von Toyota. Aber jetzt, wo die Konjunktur und der US-Automobilmarkt wieder einen Aufschwung erleben, stehen auch die Japaner erneut gut da.Auf den Boom-Märkten sieht das allerdings ein wenig anders aus. Egal ob China, Indien oder Südamerika – Toyota ist da zwar überall präsent. Führend ist aber der VW-Konzern. Mit Joint-Ventures, strategischer Weitsicht und milliardenschweren Investitionen hat das Unternehmen in allen Schwellenländern eine gute Ausgangsposition geschaffen. Es mag sein, dass VW mit bald einem Dutzend Marken undweltweit sicher mehr als 200 Modellen breiter aufgestellt ist. Doch in einer Produktkategorie wirkt Toyota unerreichbar vorn: Bei den alternativen Antrieben haben sich die Japaner mit Modellen wie dem Prius zum Technologieführer entwickelt.
Während der VW-Konzern mit der ERFINDUNG des TDI-Motors den Diesel revolutioniert und bei den Benzinern das „Downsizing“ etabliert hat, versucht Toyota diesen...
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