Zardetto Compasión Absoluta

Páginas: 52 (12873 palabras) Publicado: 14 de febrero de 2013
1. Vorwort
Nach Beendigung des 36 Jahre währenden Bürgerkrieges in Guatemala 1996 ist bei vielen Menschen das Bedürfnis nach einer Aufarbeitung ihrer jüngsten Vergangenheit vorhanden.
Offiziell Geschichtsschreibung ist tendenziös und selektiv. Zahlreiche Persönlichkeiten , die mittelbar oder unmittelbar für vergangene Verbrechen verantwortlich waren, bewegen sich frei in der Gesellschaft undbesetzen häufig noch immer Ämter, besitzen noch ihre alten Machtstrukturen.
Zum einen verlangen die Opfer von Gewalt Aufklärung, Gerechtigkeit und Konsequenzen für ehemalige Verbrecher, zum anderen stellt sich die Frage, was ist in diesem Land geschehen, was sind das für Menschen, die solche Taten ausüben – 'Wer sind wir'?
Es geht um die Aufarbeitung von traumatischen Erfahrungen, die Klärung vonSchuldfragen und das Finden einer neuen gesellschaftlichen Identität.
Opfer waren in der überwiegenden Mehrheit Menschen aus Teilen der Urbevölkerung des Landes. In besonderem Maße müssen sich die Nachkommen der Konquistadoren fragen wer sie sind und einen Weg finden, die unterschiedlichen Bevölkerungsteile zu vereinen, der von Respekt und gegenseitiger Akzeptanz geprägt ist.
Zu aller erst musserinnert werden. Aus dem Erinnerten heraus formt sich ein Standpunkt im Hier und Jetzt, von dem aus neue Gedanken projiziert werden können, durch Distanzierung oder Annahme und Integration von historischen Ereignissen.
Texte können ihre Wirkung nur entfalten, wenn sie auch gelesen werden. Zardettos Roman gehört zu den meist gelesenen Romanen in Guatemala. Ein Grund dafür ist sicher, dass er vieleAspekte des Lebens in Guatemala anspricht. Er liefert für die Menschen in Guatemala zahlreiche Anstöße auf die Frage wer sie sind und woher sie kommen. Er beschäftigt sich mit der Frage, ob ein Leben in diesem Land überhaupt noch möglich ist, bejaht dies, nennt die Gründe, die dafür sprechen und die Bedingungen an die dies geknüpft ist.
Der Roman lebt vor, wie es möglich ist, seinen Erinnerungen zubegegnen, macht also Mut den persönlichen und kollektiven traumatischen Erfahrungen zu begegnen.
Er beschreibt die Geschichte einer Gesellschaft aus einem weiblichen Blickwinkel heraus, die seit jeher von Männern geprägt ist.
Ein Erfolgsgeheimnis des Romans ist sicher seine Fähigkeit, den Leser so stark zu emotionalisieren. Wie im Roman der Aufruf zum Mitgefühl gestaltet ist, auf welche Weise er sointensiv Emotionen zu wecken vermag, zumal in einem Land das zu großen Teilen in Schreck erstarrt ist, soll die folgende Arbeit aufzeigen.
2. Zur literarischen Funktion des Romans
2.1. Schreiben gegen eine Geschichtsverfälschung
36 Jahre Bürgerkrieg haben zu einer Störung im kommunikativen Gedächtnis geführt. Die Geschichtsschreibung von Gewaltregimen deckt sich nicht mit dem Erleben und denErfah-rungen des Einzelnen. Es werden die Versuche unternommen durch Vernichtung von Material und durch das Beseitigen von Zeugen die Geschichte zu verfälschen, bzw. einen Teil daraus auszublenden. In Bezug auf ganz Zentralamerika äußert sich Werner Mackenbach folgendermaßen:
Noch bis weit in die achtziger Jahre hinein konnte [...] in der Region nicht von der Existenz einer Geschichtswissenschaft alsunabhängiger Disziplin gesprochen werden. Geschichte wurde über weite Strecken im Dienst der Politik geschrieben, häufig wurde die historische Erinnerung von den Militärregimes schlichtweg verhindert, unterdrückt und um wahrsten Sinne – was Dokumente, Archive, Institute usw. angeht – vernichtet. (Mackenbach: Zwischen Politik, Geschichte und Fiktion. 528).

2.2. Erinnerung - Traumabewältigung,Identitätsbildung
Durch die Gewaltverbrechen sind tiefe Wunden im Gesellschaftskörper/ Gesellschaftsseele entstanden, die beachtet und verarbeitet werden müssen, um in einer Zukunft zu einer neuen Gemeinschaft zusammenwachsen zu können, um eine Gesellschaft zu bilden, die nach Auf-klärung und Verarbeitung auf Verzeihung, Anerkennung von Schuld und Versöhnung beruht. Um eine Gemeinschaft bilden...
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