Sound of ocean

Vergleich zwischen zwei Auszügen aus:
David Toop - "Ocean of Sound"
&
Briefwechsel zwischen Richard Strauss und
Hugo von Hofmannsthal

Der Text ´Ocean of Sound´ von David Toop, einemMusikkritiker und Musiker, ist in Form einer Zusammenstellung von undurchsichtigen Rezensionen und Interviews mit breit gefächerten musikalischen Bezugspunkten geschrieben. Es ist im Allgemeinen eineBeobachtung der Auflösung aller Musik und Töne des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts. Der zweite Text, ` Briefwechsel´ aus der Zeit 1900~ 1906, ein Auszug aus einem Briefewechsel zwischen RichardStrauss und Hugo von Hofmannsthal, ist einfach ein Tagebuch der Zusammenarbeit eines Musikers und eines Schreibers und zeugt von ihren Bemühungen um die Vervollständigung der Oper Elektra. Obwohl diesezwei Texte in sehr verschiedener Form geschrieben sind und sie aus verschiedenen Epochen stammen, gibt es noch eine grundlegende Idee, die diese Texte zusammen verbindet: Sich den vorherigentraditionellen Wegen zu verweigern, musikalischem Ästhetizismus zu begegnen und die Bemühungen der Künstler etwas innovatives zu erschaffen. Musik mit allen menschlichen Sinnen und Psychoanalyse verbindend,sind sie in mancher Hinsicht Gefährten und teilen sich Stichwörter miteinander.
Der Untertitel des Textes ´Ocean of Sound - Talk, Ambient Sound and Imaginary Worlds´, gibt einen nützlichenAnhaltspunkt zu den breit gefächerten Interessen von Toop. Der Text diskutiert Ambient Musik, gibt Beispiele wie Brian Eno, und nennt viele andere Künstler die sich ebenfalls mit dieser Materie beschäftigthaben. Aber es geht auch um virtuelle Realität, Shamanismus, Science-fiction, die Postmoderne, Umgebungsklang, die digitale Revolution und vieles mehr. Für Toop ist es zunehmend schwierig, Musik vonHintergrundgeräuschen zu unterscheiden und er sieht auch immer weniger die Notwendigkeit es zu tun. Musik hat die Handlung verloren: Erzählung und Struktur sind durch Dezentrierung und Formlosigkeit...